Vorbereitung
Als vorbereitende Maßnahmen wird der Tennisplatz erst einmal von allem Unrat, der sich im Winter angesammelt hat, gereinigt. Blätter, Äste und sonstiges werden vorsichtig vom Tennisplatz entfernt. Bitte achten Sie darauf, dass der Tennisplatz in einem einigermaßen trittsicheren Zustand ist. Sollten Sie tiefe Fußabdrücke hinterlassen, ist es vielleicht die bessere Alternative noch etwas zu warten.
Ist der Tennisplatz noch weich, können Sie ihn vor der eigentlichen Frühjahrsinstandsetzung auch walzen. Dies reduziert die Gefahr zu tiefe Fuß- und Schubkarrenabdrücke zu hinterlassen.
Als letzten vorbereitenden Schritt werden die Tennislinien, sofern es Spannlinien sind, hochgehoben, darunter liegender Dreck weggefegt und die Linien nach Ausrichtung eingestampft. So bleiben Sie beim Arbeiten mit Schleppnetzen und Gummihobeln auch nicht ständig an den Linien hängen. Sollten Sie ein Besandungsgerät benutzen, ist das sowieso Pflicht, da Sie sonst ebenfalls an den hochstehenden Linien hängenbleiben und gar nicht kontinuierlich arbeiten könnten.
Abkratzen
Mit Abkratzen bezeichnet man das Entfernen der obersten 2-3 mm der Tennisplatzdecke im Frühjahr. Dies geschieht von Hand mit den Scharrierern aus Aluminium oder Holz mit Sägeblatt. Heutzutage gibt es durch Motorbesen auch maschinelle Hilfe dafür. Geübte Truppen können so einen Tennisplatz in 1 Stunde oder weniger abkratzen.
Oftmals, besonders bei neueren Tennisplätzen, ist es im Spielfeldbereich gar nicht notwendig sehr viel abzukratzen. Dann reicht es manchmal auch mit dem Straßenbesen die oberste Schicht wegzufegen, ohne zu viel abzukratzen. Das hängt aber davon ab, ob sich Moos an diesen Stellen befindet, denn dieses muss immer weggekratzt werden.
Besonders beim Abkratzen sollte man darauf achten, dass man Ziegelmehlschaufeln benutzt. Diese Schaufeln mit der geraden Kante erlauben eine saubere Aufnahme der zusammengekratzten Ziegelmehlhäufen und verletzen nicht die Tennisplatzdecke.
Einwerfen
Das Einwerfen von Hand ist mit der entsprechenden Anzahl von Mitarbeitern kein großes Problem. Man verteilt 18 Schubkarren über den gesamten Platz und muss nur darauf achten, dass sofort nach dem Auswerfen mit der Ziegelmehlschaufel mit dem Schleppnetz oder Besen das Ziegelmehl verteilt und eingeebnet wird. Nicht warten bis der gesamte Platz getreut ist, denn dann hat das Ziegelmehl schon Feuchtigkeit von unten gezogen und lässt sich nicht mehr mit diesen Geräten sauber verteilen.
Wenn sie einen gut gepflegten Tennisplatz haben, bei dem regelmäßig über die Saison hinaus Tennisplatzpflege stattgefunden hat, dann müssen sie nicht unbedingt die Grundlinienbereiche vorher extra bearbeiten. Da in der Realität dies aber sehr selten der Fall ist, werden Sie vorher die Grundlinienbereiche extra bearbeiten. Ausreichend Ziegelmehl verteilen, mit einem breiten Holz oder Aluminiumschaber verteilen, einebnen, wässern und Abwalzen.
Sie können das Material das sie für diesen Bereich gebraucht haben, von den 18 Schubkarren abziehen, da sie an diesen Stellen kein Ziegelmehl mehr werfen müssen.
Einwerfen mit maschineller Hilfe funktioniert im Prinzip genauso, Grundlinien vorbereiten, den Platz einwerfen, mit dem Besen oder Schleppnetz ebnen und wässern.
Zum Wässern nehmen sie am besten die Fächerdüse und den Schlauch, da diese einen feineren Wasserfilm auf der Platzdecke verteilt und kein Korn ausspült.
Einschlämmverfahren
In manchen Gegenden Deutschlands ist das Einschlämmverfahren verbreitet, bei dem nach dem Werfen der Tennisplatz stark gewässert wird und mit einem Gummihobel über die nasse Oberfläche das Ziegelmehl eingeebnet wird. Der Vorteil dieser Methode ist, dass erstens das Ziegelmehl auf diese Weise in die Vertiefungen eingearbeitet wird und man eine glatte Tennisplatzdecke erhält. Zweitens erhält der Platz bei diesem Verfahren schon sehr viel Wasser, dass wie schon erwähnt die wichtigste Quelle für harte Tennisplätze ist. Der Aufwand bei dieser Methode ist allerdings etwas größer, man benötigt doch mehr Zeit, um sauber zu arbeiten und auch der Wasserdruck auf den Schläuchen muss groß genug sein, sonst erzielt man kein gutes Ergebnis.
Nach dem Einschlämmen müssen die Tennisplätze ein paar Tage etwas Austrocknen, man kann aber einmal täglich mit dem PVC-Abziehbesen den Tennisplatz abziehen. Andere Meinungen sprechen nach dem Einschlämmen noch von mehreren Walzgängen. Dies ist unserer Meinung nach nicht nötig, es ist ausreichend die Plätze noch ein paar Mal unter Wasser zusetzen und dann wieder austrocknen zu lassen.
Abwalzen
Wenn man die Tennisplätze nicht einschlämmt, so müssen diese nach dem Einwerfen gut gewässert werden und dann mit einer Tennisplatzwalze abgewalzt werden. Tennisplatzwalzen haben in mit Wasser gefülltem Zustand ca. 600 kg Gewicht, mehr sollte auf einem Tennisplatz nicht fahren. Unserer Meinung nach reicht ein Walzgang, das Wässern in den nächsten 14 Tagen macht normalerweise den Rest.
Den Tennisplatz von beiden Stirnseiten bis zur Grundlinie quer walzen, einmal auch über beide T-Linien, danach in Längsrichtung den gesamten Platz walzen.Wenn man die Linien gut eingestampft hat, bekommt man keine Probleme beim darüber fahren. Man sollte aber schauen, dass man die Linien immer relativ mittig hat und nicht mit den Kanten der Rollen direkt auf oder neben den Linien fährt.