Grundlagen der Frühjahrsinstandsetzung Teil 1

Die Frühjahrsinstandsetzung von Ziegelmehltennisplätzen ist keine große Wissenschaft, deren Geheimnisse schwer zu ergründen ist. Mit den richtigen Werkzeugen und dem nötigen Hintergrundwissen lässt sie sich einfach bewältigen.

Der Tennisplatz im Winter

 Im Winter passieren zwei wesentliche Dinge mit einem Ziegelmehltennisplatz.

  • Der Untergrund trocknet aus
  • Die Ziegelmehldecke verliert durch Frosteinwirkung im Winter die Verdichtung und wird aufgelockert

Besonders der erste Punkt klingt paradox. Es ist dann zwar kalt, aber der Boden trocknet trotzdem bis in tiefere Schichten aus. Niederschlag, Frost und Schnee setzen sich dann nur in der Ziegelmehldecke fest und machen diese weich. Die darunter liegende Lava trocknet aber aus und verliert Feuchtigkeit. Für einen harten Tennisplatz nach der Frühjahrsinstandsetzung muß dann der Feuchtigkeitshaushalt auch in der Lava-Schicht wieder hergestellt werden.

Besonders in Jahren mit sehr trockenem Jahresbeginn mit wenig Niederschlag im März und April kann man dann beobachten, dass die Tennisplätze länger weich sind, vergleichbar einem Schwamm, das Problem aber tatsächlich der fehlende Wasserausgleich zwischen den Schichten ist.

Es erfordert Überwindung weiche Tennisplätze unter Wasser zu setzen, damit das Wasser auch in tiefere Schichten vorstoßen kann. Immer nur wenig Wasser auf die Oberfläche kann das Problem nicht lösen, da das Wasser in der Ziegelmehldecke verbleibt und diese weich hält. Es muß aber durch das Ziegelmehl bis in die Lava durchdringen und den Feuchtigkeitshaushalt in der gesamten Ziegelmehldecke wieder herstellen, erst dann wird der Tennisplatz wieder richtig hart.

Der zweite Punkt ist dagegen verständlicher. Die aufgelockerte Ziegelmehlschicht muß sich erst wieder setzen. Dies wird im Grunde durch Wasser und Sonnen erreicht. Walzen ist hierbei zwar behilflich, aber mit genügend Zeit und Arbeit nicht unbedingt erforderlich.

Abzuraten ist vom Einsatz von schweren Walzen, die mehr als ca. 600 kg Gewicht auf den Tennisplatz bringen. Diese können zwar für eine schnellere Aushärtung sorgen, die Verdichtung ist aber zu groß für den Werkstoff Ziegelmehl. Wenn der Platz wieder Feuchtigkeit verliert kann es zu Rissbildungen in Tennisplatzoberfläche kommen, vergleichbar mit einem ausgetrocknetem Flußbett.

Ist die Lavaschicht schon mit feinem Ziegelmehl zugesetzt, kann es zur Bildung von verhärteten Schichten in der Ziegelmehldecke führen, die dann keine durchgänige Bindung der gesamten Ziegelmehldecke zulassen.

Ist die Verbindung zwischen Lava und Ziegelmehl noch offen und durchlässig, weil der Tennisplatz noch nicht so alt ist, dann kann feines Ziegelmehl in die Lavaschicht gepresst werden und genau diese Durchlässigkeit zwischen den Schichten zerstören. Die Folge wäre eine viel kürzere Lebenszeit des Tennisplatzes bis zur Sanierung.

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